Andenkengürtel, sog. Hate Belts |
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Der britische Soldat, George Coppard, der
1914 mit 16 Jahren in das Machine Gun Corps der
British Army eintrat, schreibt in seinem Buch
"With a Machine Gun to Cambrai" über
Kriegsandenken und gibt einen guten ersten Eindruck zu
dieser Art von Gürteln: Fakt ist:
Soldaten beider Seiten haben Andenken gesammelt.
Wie verbreitet diese spezielle Art von Andenken jedoch
auf deutscher Seite war, ist mir nicht bekannt. Von
ausländischen Händlern wird gerne das Bild des
trophäensammelnden Hunnen gezeichnet, der seinen Opfern
gerne einen Knopf abschnitt, um sich diesen als Zeichen
seines Triumphes an den Gürtel zu befestigen. Dies
scheint mir so nicht richtig, vielmehr sollen durch
solche Angaben höhere Preise erzielt werden. Über Ursprung und Bedeutung dieser "Trophäen" gibt es viele Angaben: Für das
Sammeln und Tragen von Abzeichen des Gegners: Für das
Sammeln und Tragen von Abzeichen Verbündeter: Da viele Gürtel Knöpfe und Abzeichen unterschiedlichster Nationen und Kriegsparteien zieren, scheint an sämtlichen Behauptungen etwas dran zu sein. Wichtig:
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Beispiele | ||||
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Bei
diesem Koppel fällt auf, daß es aus einer
Messingausführung (bis 1914) gearbeitet ist, jedoch
ausschließlich us-amerikanische Knöpfe trägt. Da die
USA erst 1917 in den Krieg eingetreten sind, liegt die
Vermutung nahe, daß dies kein authentisches Stück
ist. Dies könnte der Fertigungen der Firma Bannerman's entsprungen sein. Denkbar ist auch, dass es als Erinnerungsgürtel von einem us-amerikanischen Soldaten hergestellt wurde. |
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Dieses Koppel ist reich verziert mit den Knöpfen
und Abzeichen, der unterschiedlichsten Nationen beider
Seiten und wurde so in einem Auktionshaus in den USA
angeboten. Die nachträgliche Lochung des Koppelriemens scheint ein Indiz dafür zu sein, das der Gürtel auch getragen wurde und somit authentisch sein könnte. |
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Ein Lederriemen mit sehr vielen verschiedenen Knöpfen, der sicherlich nicht getragen wurde. Der Riemen schein vielmehr als Mittel der Aufbewahrung gedient haben. Rückseitig ist zu erkennen, daß sämtliche 26 Knöpfe durch einen Faden angenäht sind. Somit erscheint es wahrscheinlich, daß dieser Gürtel in einem Stück gefertigt wurde. Ein Sammeln nach und nach erscheint unwahrscheinlich. | |||
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Dieser Gürtel scheint auf keinen Fall deutschen Ursprungs zu sein. Deutsche Koppelschlösser waren als Andenken sehr beliebt. Auch hier scheint ein deutscher Soldat seines nicht mehr benötigt zu haben... | |||
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Dies ist eine deutsche Arbeit. Einem
Mannschaftskoppel des DRK wurden 2 Offiziersterne
hinzugefügt. Ob dieses Koppel bereits während des Krieges so getragen wurde, oder erst in der Nachkriegszeit in entnazifizierter Form, ist unbekannt. Mit Trophäensammlerei hat dieses Exemplar jedenfalls nichts zu tun. Dem Hersteller scheinen optische Gründe zu dieser "Verschönerung" motiviert zu haben. |
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Sollten Sie andere Beispiele zu diesem Thema haben, oder mehr darüber wissen als ich, so wäre eine Mail sehr freundlich. |
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